Die Verbandspräsidenten des deutschen Lebensmittelhandels bewerten das heutige Spitzengespräch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Stellung der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette als konstruktiven Austausch und guten Auftakt für weitere Gespräche.
Friedhelm Dornseifer, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), sieht in den Gesprächen den Auftakt für einen weiteren Austausch mit Politik und Landwirtschaft. „Es wurde bisher immer nur über den Lebensmittelhandel gesprochen, aber nicht mit uns. Uns war wichtig, die Bedeutung marktwirtschaftlicher Wirkungsmechanismen zu betonen und die tatsächlichen Beziehungen zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelhandel zu beleuchten“, so Dornseifer.
Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), wandte sich erneut gegen Forderungen nach staatlichen Eingriffen bei der Preissetzung für Lebensmittel. „Einschränkungen der Preissetzungsfreiheit sind grundsätzlich immer zum Nachteil der Verbraucher und führen zu höheren Preisen.“
Beide Präsidenten begrüßten Pläne der Bundesregierung, die europäische Richtlinie für faire Lieferbedingungen und faire Handelspraktiken (UTP) in Deutschland auf eine 1:1 Umsetzung zu beschränken. Sie bekräftigten die Bereitschaft des Handels, den Anteil regionaler Produkte zu steigern. Der Handel sei auf gesunde bäuerliche Strukturen angewiesen und zur Mitarbeit in einer Zukunftskommission Landwirtschaft bereit. Für die strukturellen Probleme der Landwirtschaft sei der Handel aber nicht verantwortlich. Sie forderten die Bundesregierung und die Abgeordneten des Bundestages auf, zu einem sachlichen Dialog mit dem Lebensmittelhandel zurückzukehren.